Fakten

Deutscher Agrarhandel

Für Deutschland ist der Agrarhandel sehr bedeutend. Deutschland ist der weltweit drittgrößte Agrarhändler, direkt hinter den USA und den Niederlanden. Dies gilt sowohl für den Import als auch den Export. Allerdings werden mehr Agrarprodukte importiert als exportiert. Somit ist die Agrarhandelsbilanz negativ. Exportiert werden vor allem Milch- und Fleischprodukte. [1]

Überwiegend handelt Deutschland Agrargüter innerhalb der EU. 2018 wurden nur 22 % der Agrarausfuhren in Drittländer exportiert. Wichtige Handelspartner außerhalb der EU sind die Schweiz, die USA, China und Saudi-Arabien. Insgesamt wird im Vergleich wenig an Agrargütern in Länder des Globalen Südens exportiert. Nur circa 2 % der exportierten Agrargüter gehen direkt nach Afrika.[2]

Getreide in und aus Deutschland

Wichtiges Produkt für den eigenen Bedarf und den Export ist Getreide. Im Durchschnitt wird in Deutschland circa die Hälfte des Getreides als Tierfutter genutzt.[3] Insgesamt wird in Deutschland mehr Getreide erzeugt, als verbraucht wird. Weichweizen und Gerste werden über den Bedarf hinaus produziert, während Roggen und Triticale zunehmend importiert werden müssen.[4]

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Import von Bio-Weizen

Während konventioneller Weichweizen über den Bedarf produziert wird, muss Bio-Weizen importiert werden. Die Nachfrage nach Bio-Weizen steigt dabei. Der Großteil des Bio-Weizens stammt aus Rumänien und der Ukraine.[12]

Impact von Agrarexporten

Die Exporte sind unabhängig von der Sofort- oder Nothilfeversorgung. Diese kommt bei Krisensituationen zum Einsatz und kann die Versorgung mit Lebensmitteln beinhalten. Die Hilfe ist nur kurzfristig und hat keinen direkten Einfluss auf den Export. In den meisten Fällen werden die Hilfsgüter im Land selbst oder in der Region beschafft. Nur wenn es dort Engpässe oder zu starke Preissteigerungen gibt, werden Ausschreibungen in anderen Ländern gemacht.

Bei der Betrachtung von Exporten in ein Land muss auch beachtet werde, ob die dementsprechende Kaufkraft vorhanden ist. In vielen Fällen wird die ausreichende Versorgung mit Grundnahrungsmitteln durch staatliche Subventionen gewährleistet. Diese führen allerdings zu einer oft negativen Handelsbilanz und sind eine große Belastung für den Staatshaushalt.

Quellen

[1]Vgl.: Deutscher Bauernverband e.V., Situationsbericht - Agraraußenhandel, https://www.bauernverband.de/situationsbericht-19/7-internationale-agrarentwicklung/72-agraraussenhandel, letzter Zugriff am 17. September 2020.

[2]Vgl.: Deutscher Bauernverband e.V., Situationsbericht - Agraraußenhandel, https://www.bauernverband.de/situationsbericht-19/7-internationale-agrarentwicklung/72-agraraussenhandel, letzter Zugriff am 17. September 2020.

[3]Vgl.: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, Bericht zur Markt- und Versorgungslage: Getreide 2018, S. 1.

[4]Vgl.: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, Bericht zur Markt- und Versorgungslage: Getreide 2018, S. 1.

[5] Vgl.: https://www.ble.de/SharedDocs/Downloads/DE/BZL/Daten-Berichte/Getreide_Getreideerzeugnisse/2020BerichtGetreide.pdf?__blob=publicationFile&v=2, letzter Zugriff am 05.11.2020.

[6] Vgl.: FAOSTAT 2019.

[7]Vgl.: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, Bericht zur Markt- und Versorgungslage: Getreide 2018, S. 18.

[8]Vgl.: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, Bericht zur Markt- und Versorgungslage: Getreide 2018.

[9]Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, Bericht zur Markt- und Versorgungslage: Getreide 2018, S. 30.

[10]Vgl.: AgriCensus, Export Dashboard, https://www.agricensus.com/export-dashboard/, letzter Zugriff am 27. September 2020.

[11]Vgl.: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, Bericht zur Markt- und Versorgungslage: Getreide 2018, S. 40

[12]Vgl.: Diana Schaack, Importanteil bei Bio-Weizen liegt bei 34%, https://www.ami-informiert.de/news-single-view?tx_aminews_singleview%5Baction%5D=show&tx_aminews_singleview%5Bcontroller%5D=News&tx_aminews_singleview%5Bnews%5D=8425&cHash=18ee51ac6fce7773fa05a942681d2f6d, letzter Zugriff am 17. September 2020.

1

Regionale Wertschöpfungsketten

Wir brauchen stärkere Stadt-Land-Verbindungen und ausgebaute regionale Vermarktungskonzepte sowie mehr regionale Verarbeitungs- und Veredlungsmöglichkeiten.

2

Faire Handelsbeziehungen

Wir müssen uns auf europäischer Ebene für gerechte Handelsbeziehungen einsetzen. Auch in unserer Region können wir z. B. durch landwirtschaftliche Partnerschaftsprojekte in den Austausch mit Menschen im Globalen Süden treten und regionale Lösungen vor Ort finden.

3

Transparente Lieferketten

Die gesamte Wertschöpfungskette nachzuvollziehen ist schwierig. Oft kennen die Produzent:innen und Händler:innen nur das nächste Glied in der Kette und haben keinen Einfluss darauf, wo das Produkt am Ende landet. Statistisch ist nicht nachzuvollziehen, wo ein Produkt endkonsumiert wird und welche Produktionsschritte es wo vorher durchlaufen ist.